Rückblick: Unser Jugendsinfonieorchester unterwegs in den Benelux-Ländern

Die diesjährige Sommerkonzertreise des Jugendsinfonieorchesters Leipzig führte das junge Ensemble nach Belgien, Niederlande und Luxemburg. Mit Konzerten unter der Leitung von Alban Matthiaß in Gent, Maastricht und Luxemburg-Stadt war die Reise voll gepackt mit musikalischen Ausflügen. Im Gepäck befanden sich Beethovens Sinfonie Nr. 1, Wagners Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“, Aaron Coplands schmissiges Westernstück „Hoe Down“ und diverse Filmmusiken. Traditionell wurden JSOler, die das letzte Mal auf Reise sind – weil sie im Anschluss das Orchester zu Gunsten eines Studiums oder einer Ausbildung verlassen – mit dem Soundtrack von „Fluch der Karibik“ verabschiedet.

In täglichen kleinen Beiträgen haben die Orchestermitglieder Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit auf Reise genommen! Schauen Sie dazu auch gern auf die Instagram-Accounts der Musikschule und des JSO Leipzig für Stories und Bildbeiträge!

Noch etwas verschlafen trafen wir uns am Freitag früh 6 Uhr in der Musikschule. Es geht wieder auf Sommerreise! Mit einer halben Stunde Verspätung durften wir uns endlich mit den Reisebussen auf den Weg nach Belgien machen. Mit viel Musik, Spielen, Powernaps und Snacks überstanden wir die 12 Stunden Busfahrt und kamen gegen 19 Uhr in De Haan am Meer an. Schnell Abendbrot gegessen, Betten bezogen und dann ging es schon los zum Strand, den Sonnenuntergang bewundern.
Außer für die Blechbläser: Die durften noch ihr Ensemblestück mit dem Musikschulleiter Herrn Wiedemann proben.

„Die Busfahrt hat sich jetzt schon gelohnt“, hieß es, als wir die Füße in die Nordsee hielten. Erschöpft von der langen Reise fielen viele gegen 23.30 Uhr ins Bett. Morgen geht es für uns nach Gent, wo wir unser erstes Konzert spielen, die Stadt erkunden und unsere ersten belgischen Fritten genießen werden.

Am Samstagmorgen ging es für uns mit dem Bus in das circa 70 km südöstlich gelegene Gent. Nach einer ersten Anspielprobe mit unserem Dirigenten in der Sint-Jacobskerk erkundeten wir die Altstadt mit ihren mittelalterlichen Bauten und bunt bemalten Straßen, während sich zum Mittag dann die ein oder andere belgische Fritte genehmigt wurde. Nachdem alle Sehenswürdigkeiten nach und nach abgeklappert wurden, kehrten wir mit unseren Reisegruppen in die Kirche zurück, um uns für das Konzert schick zu machen. Gegen 19:30 Uhr füllten nicht nur die romantischen Klänge Wagners die Kirche. Auch Filmmusiken aus “Fluch der Karibik” und Coplands “Hoe Down” sorgten im Publikum für großen Applaus und wir konnten unsere ersten belgischen Fans sammeln. Nach einer Stunde Konzert packten wir unsere Sachen und fuhren erschöpft aber zufrieden mit unserer Leistung zurück in Richtung Hostel.

Sonntagsausflug nach Brügge und an die Nordsee

Nach einem erfolgreichen Konzertabend in Gent am Samstag durften sich unsere Musikerinnen und Musiker am darauffolgenden Sonntag über einen wohlverdienten Ruhetag freuen. Der Tag wurde genutzt, um neue Eindrücke zu sammeln, zur Ruhe zu kommen und die Gemeinschaft abseits des Konzertalltags zu pflegen.

Nach dem Frühstück begab sich die gesamte Gruppe auf einen Tagesausflug nach Brügge. Brügge liegt im Nordwesten des Landes und ist berühmt für ihre gut erhaltene mittelalterliche Altstadt sowie für ihr verzweigtes Netz an Wasserwegen. Die historische Architektur und der besondere Flair der Stadt beeindruckte uns alle.

In kleinen Gruppen wurde die Stadt individuell erkundet. Dabei boten sich zahlreiche Möglichkeiten für Besichtigungen, unter anderem der Grote Markt mit dem markanten Belfried, verschiedene Kirchen und Museen sowie die vielen kleinen Gassen, die zum Flanieren einluden. Zwischendurch blieb ausreichend Zeit für einen Kaffee oder eine belgische Waffel in einem der vielen Straßencafés.

Am Nachmittag führte die Fahrt weiter in Richtung Küste, nach einer kurzen Busreise erreichten wir die belgische Nordsee. Dort angekommen, verbrachten wir einige ruhige Stunden am Meer. Der Aufenthalt bot eine angenehme Abwechslung zur städtischen Umgebung und war eine willkommene Gelegenheit, bei frischer Seeluft neue Energie zu tanken. Einige nutzten die Zeit für einen Spaziergang am Wasser, andere genossen einen Badegang im kühlen Nass.

Der Tag klang bei mildem Wetter und in entspannter Atmosphäre am Strand aus.

Am Morgen des 30. Juni hieß es erneut: Koffer packen, Abschied nehmen und auf zur nächsten Etappe unserer Reise. Ziel war die neue Unterkunft im beschaulichen Voeren, gelegen in der Provinz Limburg, unweit der niederländischen Grenze. Bevor wir jedoch dort eintrafen, stand noch ein mehrstündiger Zwischenstopp in Brüssel auf dem Programm – der Hauptstadt Belgiens und zugleich eine der bedeutendsten Städte Europas.

Gegen 10 Uhr brach das Jugendsinfonieorchester zur Fahrt auf. In Brüssel angekommen, nutzten wir die rund fünf Stunden Aufenthalt für eine individuelle Erkundung der Stadt. Wir machten uns in kleinen Gruppen auf den Weg, um die Sehenswürdigkeiten der belgischen Metropole zu entdecken. Dabei standen unter anderem der königliche Palast, der weitläufige Parc de Bruxelles, prächtige Kirchenbauten und die beeindruckende Architektur der Innenstadt auf dem Programm. Zwischendurch blieb auch Zeit für kleine gruppeninterne Aktivitäten und gemeinsame Herausforderungen – ebenso wie für eine Pause mit einer typisch belgischen Waffel oder einem Erfrischungsgetränk.

Das sommerlich warme Wetter begleitete uns durch den Tag und trug zur angenehmen Atmosphäre bei. Am Nachmittag setzten wir unsere Reise fort und erreichten schließlich unsere Unterkunft in Voeren. Das malerisch gelegene Haus bot nicht nur eine schöne Aussicht auf die ländliche Umgebung, sondern auch einen Außenpool, der angesichts der sommerlichen Temperaturen gern genutzt wurde.

Der Tag klang in entspannter Runde aus – einige nutzten den Abend für eine Abkühlung im Wasser, andere stimmten sich musikalisch auf die kommenden Tage ein. Es war ein gelungener Übergang zwischen zwei Stationen unserer Reise, der sowohl kulturelle Eindrücke als auch Gemeinschaft und Erholung miteinander verband.

Der Juli begrüßte uns mit strahlender Sonne – und sengender Hitze. Noch vor dem Aufbruch probten wir am Morgen in der Jugendherberge ein letztes Mal, bevor wir unsere Reise über die Grenze fortsetzten. Unser Ziel: Maastricht, eine malerische Stadt in den Niederlanden, die mit ihren historischen Gassen, verträumten Plätzen und der Maas als Lebensader eine besondere Atmosphäre versprüht.

Eigentlich ein idealer Ort zum Bummeln und Entdecken – doch bei Temperaturen von bis zu 35 Grad verwandelte sich der Stadtbummel für viele eher in eine Suche nach Schatten und Erfrischung. Die meisten holten sich schnell etwas zu essen, um es dann gemütlich im schattigen Stadtpark zu genießen – ein kleiner Ruhepol mitten im heißen Stadttreiben.

Am Nachmittag trafen wir im Conservatorium Maastricht ein, der Musikhochschule der Stadt, wo unsere Anspielprobe stattfinden sollte. Schnell wurde klar: Die Klimaanlage im Konzertsaal hatte aufgegeben. Die stickige Hitze drückte schwer auf uns – kaum ein Unterschied zur Außentemperatur.

Und dennoch: Um 19:30 Uhr betraten wir die Bühne zu unserem zweiten Konzert der Sommerreise. Mit eisernem Willen, viel Wasser und kleinen Trinkpausen zwischen den Stücken trotzten wir der Hitze. Das Publikum spürte unsere Energie – und wir selbst erlebten, wie Musik auch unter widrigen Bedingungen beflügeln kann.

Zurück in unserer Unterkunft in Voeren (Belgien), ließen wir den Abend musikalisch und entspannt am Pool ausklingen. Der Himmel färbte sich langsam in Pastelltöne, und während wir plauderten und lachten, lag über allem das Gefühl, gemeinsam etwas Besonderes erlebt zu haben.

Heute sind wir in unserem letzten Quartier in Esch-sur-Alzette, Luxemburg, angekommen. Auch hier lies die erdrückende Hitze nicht nach. Nach einer Mittagspause, die wir nutzten, um uns von den Erlebnissen der letzten Tage zu erholen, einzukaufen oder Teile des Ortes zu erkunden, machten wir uns auf den Weg zu unserem letzten Konzert in der Dreifaltigkeitskirche in Luxemburg Stadt.

Für uns alle schwankte das Konzert zwangsläufig zwischen Euphorie und Melancholie – wie immer beim letzten Konzert einer solchen Reise.
Doch für einige unter uns war es ein noch besonderer Abend: ganze elf der JSOler, die heute Abend gespielt haben, verlassen uns nach der Reise. Dementsprechend flossen auch ein paar Tränen.

Ein Gewitter am Abend brachte die lang ersehnte Abkühlung nach der Hitzewelle. Den gelungenen Konzerttag ließen wir bei Kartenspielen und Musik im Hostel ausklingen.

Der letzte volle Tag unserer Sommerreise begann ganz entspannt mit einem Frühstück in der Herberge, bevor wir uns gegen 10 Uhr auf den Weg nach Luxemburg-Stadt machten. Die Hauptstadt des kleinen Großherzogtums empfing uns mit Sonne, blauem Himmel und angenehmen 24 Grad – ideales Wetter, um die Stadt zu erkunden.

Bis 14:30 Uhr hatten wir Freizeit, die wir in kleinen Gruppen ganz individuell gestalteten. Manche zog es in die Museen der Stadt, andere ließen sich von der beeindruckenden Architektur der Altstadt, den zahlreichen Kirchen und vor allem von der majestätischen Kathedrale Notre-Dame faszinieren. Wieder andere nutzten die Zeit, um letzte Postkarten zu schreiben, Souvenirs für Familie und Freunde zu besorgen oder einfach auf einem sonnigen Platz das Leben zu genießen.

Auch das Mittagessen war jedem selbst überlassen – und so reichte das kulinarische Spektrum von Pommes auf die Hand bis hin zu gemütlichen Restaurantbesuchen unter freiem Himmel. Es war ein gelassener, friedlicher Vormittag voller kleiner, schöner Eindrücke.

Am Nachmittag wurde es dann feierlich: Unser traditioneller Orchesterabend stand an – und der fand diesmal in ganz besonderer Kulisse statt: draußen im Park neben dem Hostel, umgeben von Grün und Vogelgezwitscher, mit Blick auf den langsam sinkenden Abendhimmel.

Der Abend begann mit einem Kammermusikteil, bei dem in kleinen Besetzungen ganz unterschiedliche Stücke präsentiert wurden – mal klassisch, mal kreativ, und manche JSOlerinnen und JSOler griffen sogar zu Instrumenten, die sie im Orchester sonst gar nicht spielen. Es war ein wunderbarer Beweis für die musikalische Vielfalt und das Können innerhalb unseres Ensembles.

Emotional wurde es, als wir uns von denjenigen verabschiedeten, für die diese Sommerreise die letzte mit dem JSO war: 11 Orchestermitglieder traten an diesem Abend symbolisch ab – mit bewegenden Worten, viel Applaus und der einen oder anderen Träne. Doch gleichzeitig durften wir auch unsere „Neuen“ feiern, die zum ersten Mal dabei waren und nun ganz selbstverständlich zur JSO-Familie gehören.

Natürlich durfte auch der beliebte Wettbewerb um den Titel Mr. und Mrs. JSO nicht fehlen: In witzigen und manchmal ziemlich kniffligen Spielen wurde mit viel Gelächter ermittelt, wer in diesem Jahr das Rennen macht. Gewonnen haben schließlich unsere Konzertmeisterin Caro und Klarinettist Leonard – unter großem Jubel aller Anwesenden.

Der Orchesterabend zog sich bis spät in die Nacht – ein Fest voller Lachen, Musik, Gespräche und gemeinsamer Erinnerungen. Es war emotional, intensiv und schön – ein würdiger Abschluss dieser Reise, die uns als Gruppe noch einmal näher zusammengebracht hat.

Erst nach Mitternacht fielen wir erschöpft, aber glücklich ins Bett. Am nächsten Morgen stand die Rückreise bevor: Zehn Stunden Busfahrt, in denen viel geschlafen, geplaudert und geschrieben wurde. Viele nutzten die Zeit, um ihre Erlebnisse in Reisetagebüchern festzuhalten – Erinnerungen an besondere Orte, Menschen und Konzerte.

Wieder in Leipzig angekommen, wurden Instrumente und Technik in die Musikschule zurückgebracht – und dann trennten sich unsere Wege. Mit Umarmungen und einem letzten „Bis bald!“ begannen die Sommerferien – oder vielleicht neue Abenteuer, wer weiß?

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