JSO on Tour: Sylt und Dänemark

Unser Jugendsinfonieorchester bereist derzeit den Norden Deutschlands und Teile Dänemarks. Von der Insel Sylt, wo das Ensemble ein Konzert in der Ev. Kirche Westerland gibt, geht es nach Aarhus und Kolding. Beide dänischen Städte laden mit ihrer Historie und kulturellen Tradition zum Verweilen ein. In der St. Lucas Kirche in Aarhus und in der Kristkirke in Kolding präsentiert das junge Ensemble das erarbeitete Repertoire.

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Reiseblog:

JSOonTour, endlich geht es los. Die erste Woche der Sommerferien bedeutet für uns immer: Konzertreise. Ausnahmsweise dürfen wir auch manchmal schon am letzten Schultag starten, und statt Zeugnissen entgegenzunehmen den Reiseweg antreten. Nach einem trägen Beladen der Busse zur frühen Stunde um 6 Uhr morgens, rollten wir mit nur wenig Verspätung Richtung Norden. Am Abend zuvor spielten wir erfolgreich auf dem Hofkonzert bis in den Abend, nun wird auf der Busfahrt der nötige Schlaf nachgeholt. Als wir 16:45Uhr den Autozug in Niebüll erreichten, konnten wir die schöne Landschaft der Nordsee betrachten. Nach einer langen Anfahrt, haben wir kurz nach 18 Uhr endlich die erste Unterkunft dieser Konzertreise erreicht. Die Jugendherberge Mövenberg in List hatte bereits das Abendessen für die hungrigen JSOler vorbereitet. Die ehemalige Kaserne liegt inmitten von Dünen direkt an der Nordsee. Dementsprechend hatten wir es nicht weit, den nahegelegenen Strand zu erkunden und sich in das kalte Wasser zu trauen. Der Abend nahm mit dem goldenen Sonnenschein ein schönes Ende, sodass die Vorfreude auf den morgigen Tag auf der Insel riesengroß ist. Am Samstag steht am Abend eine öffentliche Probe um 19 Uhr in der Ev. Stadtkirche St. Nicolai an, zu der wir Besucherinnen und Besucher auf Sylt herzlich einladen!

Text: Elizabeth von Rhein, Viola

Den zweiten Tag unserer Sommerreise haben wir morgens um 8 begonnen. Nach dem Frühstück probten alle JSOler individuell – sowohl in den Zimmern der Jugendherberge, als auch draußen, an der frischen Luft.

Nach der produktiv verbrachten Zeit machten wir einen Ausflug nach List. Eine gute Dreiviertelstunde lang lief eine Horde an JSOlern mit guter Laune und ausreichend Sonnencreme zu dem 3 Kilometer entfernten Nachbarort. Einige von uns kehrten nach einem Besuch des örtlichen Edekas zurück zur Herberge, um am Meer baden zu können – andere blieben in List und besuchten sowohl den Hafen, als auch eine dort gelegene Kunstausstellung.

Gegen 15:30 trafen alle in der Jugendherberge ein und genossen eine ausgiebige Mittagsruhe und anschließend ein tolles, wenn auch zeitiges Abendessen. Nach dem Abendessen beluden wir die Busse und fuhren gegen 18 Uhr zu unserer öffentlichen Probe in der Kirche St. Nikolai in Westerland los. Nach der gut gelaufenen Probe fuhren wir mit Vorfreude auf das morgige Konzert zurück nach Hause. (Bis morgen!)

Text: Elizabeth von Rhein,  Viola

Der heutige Tag begann – nach der Stärkung beim Frühstück – mit einer individuellen Übezeit, die von uns allen fleißig genutzt wurde. Da das Wetter so schön war und noch etwas Zeit blieb, konnten wir ein letztes Mal den Spaziergang zum Strand bestreiten und uns in der Nordsee abkühlen.

Am Nachmittag ging es dann nach Westerland zur Kirche St. Nicolai, in der wir die Konzertstücke noch einmal kurz anspielen konnten. Das Konzert am Abend schien das Publikum überzeugt zu haben, die auch noch klatschten, als die ersten von uns bereits die Bühne verließen. Dank der verschiedenen eingeteilten Teams verliefen sowohl Aufbau als auch Abbau schnell und organisiert.

Da es leider nach dem Konzert regnete, konnten wir den Abend nicht draußen auf dem Jugendherbergsgelände verbringen. Einige von uns kamen dadurch eventuell aber etwas eher ins Bett, was für unsere morgige Weiterfahrt am Morgen nach Aarhus vorteilhaft sein könnte. Auf die Zeit in Dänemark freuen wir uns schon sehr.

Aufbruchstimmung im JSO: Nachdem wir einige außerordentlich sonnige Tage auf Sylt verbrachten, verabschiedeten wir uns im Regenwetter von der Insel und fuhren per Fähre Richtung Dänemark. Die 45-minütige Überfahrt war nichts im Vergleich zur Fährfahrt nach Griechenland, die wir letztes Jahr überstanden haben. Bei kräftigem Regen erreichten wir Aarhus, Dänemark. An der St. Lukas Kirke angekommen, nahm der Regen zum Glück ein wenig ab, sodass wir Instrumente schnell ausladen und bei einer Anspielprobe die Akustik der Kirche testen konnten.

Im Anschluss ging es in das Danhostel Aarhus City. Inmitten der Stadt gelegen, soll es uns für die nächsten 3 Tage als Herberge dienen. Etwas spartanisch eingerichtet (man stelle sich 10 Jugendliche samt Koffer und Instrument in einem 15m² Zimmer vor), verbrachten wir die meiste Zeit in der SkyLounge über den Dächern der Stadt – oder erkundeten die Umgebung.

Am Abend spielten wir unser zweites Konzert auf der Reise. Etwas spärlich besucht gelang es uns dennoch mit viel Spielfreude ein wunderbares Konzert in die Kirche zu bringen. Der weitere Abend war zur freien Verfügung bis es für die jüngeren in die Nachtruhe ging.

Der heutige Tag stand eindeutig unter dem Zeichen „Freizeit“. In Gruppen konnten wir die Stadt erkundigen, einige liefen zum Hafen, oder genossen in einer Art Tropenhalle Jazzmusik und erfrischende Smoothies. Andere machten die historischen und modernen Stadtviertel unsicher, auf der Suche nach dem perfekten Fotomotiv. Aarhus bietet auch eine hohe Zahl großartiger Museen und Ausstellungen. Viele zog es in das ARoS Kunstmuseum, dessen 360-Grad-RGB-Panorama-Dach einen interessanten Blick über die Stadt bot. Auch die Ausstellungsflächen mit vielen Thematiken luden zum stundenlangen verweilen ein. Für Schülerinnen und Schüler unter 18 Jahren war das Museum kostenfrei.

Am Abend konnten wir in den Hotelzimmer Gruppenspiele wie „Werwolf“ spielen, oder genossen bei Chips und netten Gesprächen die Aussicht aus unserer hauseigenen Skylounge.

Damit wir vor lauter Freizeit nicht vergessen, wie rum man eigentlich das Instrument hält, haben wir heute einen Ausflug nach Kolding gemacht. Obwohl es eigentlich erst für morgen auf dem Reiseprogramm stand, war der Ausflug notwendig, um spielerisch fit zu bleiben für das Abschlusskonzert am Donnerstag. Kolding ist eine vergleichsweise kleine Stadt, mit 90.000 Einwohnern. Die Kristkirkens, unser Proben- und Konzertort, ist eine beeindruckende Kirche mit einer faszinierenden Konzertakustik. Trotz des sehr hohen Kirchbogens und einem kuppelartigen Altarraums, klang das Orchester sehr klar und ohne langes Echo. Wir wurden sehr herzlich begrüßt und freuten uns schon, auf das morgige Konzert. Den Nachmittag konnten wir bereits zum Erkunden der Innenstadt von Kolding nutzen – und zum Verteilen von Plakaten und Flyern, um viel Publikum in die Kirche zu locken. Gegen halb fünf ging es wieder nach Aarhus zurück, um eine letzte Nacht im beengten Hostel zu verbringen.

Die Reise verging dann doch schneller als gedacht, und so stand Donnerstag schon das letzte Konzert auf dem Programm. Nach kurzer Anreise aus Aarhus nutzten wir die Zeit bis zum Check-In im Hostel, um in der Kristkirkens eine lockere Anspielprobe zu gestalten. So konnten einige von uns, sofern sie wollten, das Orchester auch mal dirigieren. Das war für alle eine spaßige Erfahrung, bei der man sicherlich lernte, das Dirigieren doch nicht so einfach ist, wie man manchmal denkt. Auch war es interessant, wie sich das Rhythmusgefühl von Cellist, Querflötistin, Fagottistin, Violonist oder auch Schlagwerker auf das Orchester auswirkt – Chaos war vorprogrammiert.

Im Anschluss ging es ins Hostel. Traumhaft gelegen, mit weitläufigen Wiesenflächen und großzügig gestalteten Räumen war es eine gelungene Abwechslung von der Enge in Aarhus. Lediglich die Tatsache, dass die Hostelleitung Familien zwischen unsere Zimmerbelegung gebucht hat, sollte uns später in den Hintern beißen.

Am Abend fand nun das letzte Konzert der Reise statt. Für manche JSOler war es zugleich auch das letzte Konzert ihrer Orchesterzeit. Dementsprechend emotional war es für alle Beteiligten. Die rund 100 Konzertgäste wurden auf dänisch durch den Kirchenmitarbeiter begrüßt, welcher uns die letzten zwei Tage bereits so führsorglich versorgt hatte. Es folgte ein emotionales Konzert, welches mit vielen Tränen und Umarmungen einen krönenden Abschluss der Reise haben sollte.

Wie gestaltet man nun einen Tag, wo es kein Konzert, keine Probe, keine musikalische Verpflichtung mehr gibt? Richtig, man widmet sich dem Orchester selbst. Traditionell gestaltet der Orchesterrat eine Art „bunten Abend“, der für uns aber bereits 10 Uhr begann. Zunächst wurden alle „Neuen“ JSOler, für die es die erste Konzertreise war, gebührend im Orchester begrüßt. Man gehört jetzt zu den alten Hasen, die sich zukünftig um die 20 neuen JSOler, die ab Sommerprobenlager zu uns stoßen, kümmern müssen.

Am Nachmittag gestalteten verschiedene Duos, Trios und kleine Ensembles ein Kammermusikkonzert auf der Wiese der Unterkunft. Es war wunderbar zu hören, was manche außerhalb des Orchesters für Literatur spielten. Im Anschluss fand die Wahl zu „Mr. und Ms. JSO“ statt. Mit kreativen Spielen setzten sich die Titelverteidigerin und ein junger Cellist durch.

Emotional wurde es noch mal, als unser Dirigent Ron-Dirk Entleutner bei einer Danksagung auch die ausscheidenen JSOler verabschiedete. Manche waren 10 Jahre teil des Orchesters und haben es geprägt und aktiv mit gestaltet.

Am Samstag stand die lange Busfahrt gen Leipzig an. Dank unserer wunderbaren Busfahrer von Geißler Reisen, Lutz und Tobias, kamen wir sicher und pünktlich in Leipzig an – nur mit der enormen Hitze hatten wir nicht gerechnet. Jetzt heißt es erst einmal „Sommerferien genießen!“, bevor es Ende der Ferien ins Probenlager nach Stecklenberg geht.

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